Jugendfeuerwehr - ein Hobby der besonderen Art
In einer Medien- und Informationsorientierten Welt, wie sie um uns herum entstanden ist und noch immer weiter wächst, verlieren Begriffe wie "Gemeinschaft" und "Miteinander" leider immer mehr an Wert. Der Einzelne erstarkt, ein immer größer werdender Individualismus zeichnet sich ab, und immer weniger Menschen sind bereit, einen Dienst an der und für die Gemeinschaft zu leisten - noch dazu, wenn er unbezahlt ist.
Dazu kommt, dass das Freizeitangebot für Jugendliche, besonders in Grünwettersbach und Palmbach, heute sehr vielfältig ist: Sportvereine, Musikvereine, Pfadfinder, Gesangvereine und viele andere Möglichkeiten stehen zur Auswahl - daneben klingt die Jugendfeuerwehr nur wie ein weiteres, ganz normales Freizeitangebot.
Dennoch bildet die Jugendfeuerwehr hier nicht nur eine weitere Alternative, nein, vielmehr birgt sie für viele Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, einen lange gehegten Traum zu erfüllen - wer wollte als Kind denn nicht Feuerwehrmann/-frau werden? Mit einer guten Mischung aus feuerwehrtechnischem Wissen, Spielen, Übungen, Ausflügen und Wettbewerben mit anderen Jugendfeuerwehren der Stadt Karlsruhe sowie einer jungen Betreuergruppe kann dieser Traum zu einem spannenden Hobby werden, das zwar unbezahlt, dafür aber unbezahlbar ist.
Über 30 Jahre alt - und trotzdem nicht von gestern!
Nein, von gestern waren die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Grünwettersbach wirklich nicht, als am 1. November 1976 unter dem damaligen Abteilungskommandanten Manfred Link und dessen Stellvertreter, dem ersten Jugendwart Herbert Rabold, die Grünwettersbacher Jugendfeuerwehr mit 16 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen wurde.
Am 27. Juni 1980 erfolgte nach dem Zusammenschluss der Feuerwehren Grünwettersbach und Palmbach die Gründung der Jugendfeuerwehr Wettersbach. Herbert Rabold leitete die Feuerwehrjugend 12 Jahre lang erfolgreich und mit großem Engagement, bis 1987 ein Generationswechsel vollzogen und das Amt des Jugendwartes an Michael Müller übergeben wurde. Diesem war es nun ein Leichtes die hervorragende Arbeit von Herbert Rabold weiterzuführen. Aus beruflichen Gründen musste er jedoch nach drei Jahren Jugendarbeit sein Amt an Peter Schorle weitergeben.
Mit Peter Schorle, als neue Führung der Jugendabteilung, wurden erstmals gemeinsame Übungen mit den Jugendfeuerwehren der benachbarten Abteilungen durchgeführt. Ihm gelang es auch, durch gezielte Werbung während der Straßenfeste, dem eigenen Herbstfest, und den oben genannten Übungen an den ortsansässigen Schule das Interesse mehrerer Jugendlichen zu wecken. Während Peter Schorles Amtszeit wurde das allgemeine Eintrittsalter von 12 auf 10 Jahre heruntergestuft, und die Jugend der Abteilung Wettersbach erfuhr einen beachtlichen Mitgliederzuwachs von 12 im Jahre 89 auf 22 Jugendliche 1993.
Dies machte beim Amtsantritt des neuen Jugendwartes Heinz Henkenhaf im August 1993 eine altersgestaffelte Ausbildung erforderlich. Dabei wurde in der jüngeren Gruppe, neben einer vorsichtigen Annäherung an die Tätigkeit der Feuerwehr, Spiel und Spaß vermittelt, wo hingegen die Mitglieder der älteren Gruppe intensiv auf den aktiven Dienst in der Abteilung vorbereitet wurden.
Nach zweieinhalbjähriger Amtszeit übergab Heinz Henkenhaf aus gesundheitlichen Gründen die Tätigkeit des Jugendwartes an Detlef Herold. Doch bereits 1996 führte Peter Müller die Arbeit von Detlef Herold weiter. 1997 wurde das Amt des Jugendwartes abermals neu besetzt und mit Michael Schumacher, seinem Stellvertreter Andre Hartmann und seinem späteren Stellvertreter Thomas Kunzmann an ein konzentriertes Team übergeben, welches die Tradition dieser nun knapp 25-jährigen Jugendarbeit weiterführte.
Im Jahr 2005 übergab Michael Schumacher das Amt des Jugendwartes an seinen Stellvertreter Thomas Kunzmann, der mit Dominik Merz und Felix Mack ein junges und beständiges Betreuer-Team aufstellte. Zum Ende des Jahres 2005 stieß Sebastian Herzog dazu, der bei der Feuerwehr Pfaffenrot das Amt des stellvertretenden Jugendwartes inne hatte.
Seit 2010 ist Felix Mack für die Geschicke der Jugendfeuerwehr verantwortlich. Er hatte zu Jahresanfang das Amt von seinem Vorgänger Thomas Kunzmann übernommen. Stellvertretender Jugendwart ist seitdem Philipp Despang. Thomas Kunzmann, Sebastian Herzog und Peter Müller ergänzen das Betreuerteam.
2013 übernahm Philipp Despang das Amt des Jugendwarts. Unterstützt wird er von seinen Stellvertretern Jens und Jörg Hock.
Seit September 2013 ist Jörg Hock neuer Jugendwart der Jugendfeuerwehr Wettersbach. Sein Stellvertreter bleibt weiterhin Jens Hock.
Und was kommt nach der Jugendfeuerwehr?
Die Jugendfeuerwehr bietet Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren die Möglichkeit, ein spannendes und faszinierendes Hobby zu erleben. Es bilden sich neue Freundschaften, und die Feuerwehr ist meist aus dem persönlichen Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Was also, wenn der 18. Geburtstag erreicht ist? Wie geht es weiter?
Das Ziel der Freiwilligen Feuerwehr ist es, Menschen für ein Hobby zu gewinnen, das sie nicht nur - wie bei Sportvereinen üblich - für sich und ihre persönliche Freude tun, sondern das verknüpft ist mit einem Dienst für die Gesellschaft, in der wir alle Leben. Schon während der Jugendfeuerwehrzeit werden die Jugendlichen also Schritt für Schritt darauf vorbereitet, später einmal ihr Hobby in der aktiven Abteilung fortführen zu können. Hier liegt der Schwerpunkt dann nicht mehr auf Spielen und Wettbewerben, sondern mehr auf der Aus- und Weiterbildung der Feuerwehrmänner und -frauen, realitätsnahen Übungen und natürlich den Einsätzen.
Nichtsdestotrotz stellt die Jugendfeuerwehr nicht etwa eine reine "Rekrutierungsabteilung" dar - denn obwohl die Jugendabteilung den Nachwuchs für die aktive Abteilung bildet, so ist sie doch ein eigenes, besonderes Hobby mit jungen, motivierten Betreuern in einer einzigartigen Gruppendynamik.